Daten in jeglicher Form sind die neue Währung des 21. Jahrhunderts und werden es in nächsten Jahrtausenden bleiben. Dieser Blick in die Zukunft ist nicht schwer, wenn ich bedenke, dass die Technologisierung innerhalb der letzten Jahrzehnte einen gewaltigen Sprung gemacht hat. Wenn auch lediglich die westlichen Völker davon profitieren, gibt es weiterhin auf der ganzen Welt Armut, Hunger und Verfolgung. Was ist dafür verantwortlich zu machen?
Aus meiner Sicht sind das Religion, Geld, Rohstoffe, Gier.
Eine eigene Webseite zu betreiben, oder zu basteln ist mit vielen Mitteln ohne zusätzliche Kenntnisse von Programmierung und Kosten möglich. Diese einfache Form der Datenverarbeitung macht es für jeden Anwender möglich das gewisse Etwas zu schaffen, um ein Teil diesen technischen Hype zu sein. Internetanbieter haben bereits eine gewaltige Tool-Chain, welche es möglich macht die eigene persönliche Webseite mit nur einfachen kleinen Klicks zusammenzusetzen und die eigenen Inhalte wie Bilder, Texte oder Videos zu platzieren. Auch gibt es diverse Speicherpools im Internet, auf denen die eigenen Daten sogar kostenlos hinterlegt werden können. Doch das ist längst nicht mehr alles, wenn es darum geht, eine technische Konstruktion auf die Beine zu stellen, die diesem enorm anwachsenden Markt aus Digitalisierung standhält. Durch die Komplexität der Programmierung und Inhalte wird es immer undurchsichtiger für Laien den Überblick zu behalten. Dadurch werden nicht bedachte Sicherheitslücken geschafft, die es Angreifern ermöglichen Daten zu verändern, oder zu stehlen. Die Verantwortung liegt dabei nicht bei dem „Urheber“ der Daten, sondern bei dem Betreiber. Niemand will gern Verantwortung übernehmen, solange diese abgegeben werden kann und was ist besser, als den Dienstanbieter für Fehler verantwortlich zu machen.
Wer kann da helfen? Natürlich der Anbieter! Einen einfachen Text auf der eigenen Webseite zu ändern, welche auf dem Speicher einer großen Firma liegt, ist nur durch eine vollständige Registrierung und Anmeldung möglich. Was bedeutet es für eine Person, die immer genau um dieselbe Zeit in Ihrem Lieblingssupermarkt die Produkte kauft, welche für den täglichen Bedarf notwendig sind? Natürlich nicht viel, aber wenn ich bedenke, dass ich dabei auf Schritt und Tritt überwacht werden kann, eher ein ungutes Gefühl. So ist es ebenfalls mit Dienstanbietern im Internet. Die Zeiten, der Zugriff, die Dauer und die Inhalte, welche nicht öffentlich sein sollen werden, zusätzlich getriggert und gespeichert. Selbstverständlich dient dieses dem Zweck der Nachverfolgung und Sicherheitsanalyse für Betreiber. Das kann zumindest jeder in den Geschäftsbedingungen und Datenschutzvereinbarungen nachlesen. Wie steht es mit dem Bewusstsein der Offenbarung eigener Daten? Sollten wir als Menschen, nicht langsam anfangen Verantwortung zu übernehmen, ob die Gesundheit, Klima oder Datenschutz?
Der Kapitalismus ist ein gewaltiges und stark strukturiertes System, auf dem wir als Gesellschaft unsere Grundlage geschaffen haben. Das System kann nur in dieser Form fortbestehen, wenn es mit den notwendigen Ressourcen und Treibstoffen beliefert wird. Treibstoff sind auch die personenspezifischen Daten einer Person. Um am Beispiel Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu nennen, war es für die damals herrschenden Besatzungsmächte sicherlich nicht leicht aus diesem zerstörten Land etwas Sinnvolles zu gestalten. Gestaltung ist der Begriff, den ich verwende, um die grundlegende Schaffung einer gesellschaftlichen Struktur zu definieren. Ich möchte nicht die Geschichte aufarbeiten und auch nicht die Geschichte beurteilen, sondern auf die Entwicklung von Digitalisierung und Kapitalismus eingehen.
Damit der heutige Kapitalismus nach der Einigung Deutschlands Bestand hat, wurden, wie auch schon seit der Entstehung des freien Handels in der urgeschichtlichen Zeit, das Geld verwendet. Sehe ich auf die heutige Zeit, dann reicht Geld in metallischer Form dem Kapitalismus nicht länger aus. Die neue Währung sind Informationen, Daten und die müssen geliefert werden. Habe ich die Möglichkeit über die Verwendung meiner Daten selbst zu bestimmen, wie es nach dem informationellen Selbstbestimmungsgesetz aus dem Jahre 1971 verankert worden ist, aber leider an Bedeutung verloren hat und durch die Argumentirrung von Normenklarheit ausgehebelt wird. Genug von Gesetzen und Paragrafen, diese sind auch für mich nicht immer eindeutig nachvollziehbar.
Fazit:
Das System des Kapitalismus mit der Spende eigener Daten zu unterstützen ist nicht falsch und offensichtlich für einzelne Personen ehrenhaft zu betrachten. Kapitalismus beinhaltet aber auch viele Fehler, die nicht jede Person mit der Spende eigener Daten unterstützen will. Die Selbstbestimmung der eigenen Daten und das Betreiben einer eigenen technischen Infrastruktur kann auch ein stiller demokratischer Protest bedeuten, um die stark anwachsende soziale Ungerechtigkeit und die Schere zwischen arm – und reich nicht bewusst zu fördern.